Über Ghana

Ghana liegt in Westafrika und hat mit um die 29 Millionen Einwohnern seine Einwohnerzahl in den letzten 28 Jahren verdoppelt. Im Süden grenzt das Land an den Atlantik. In der Küstenregion, die mittlerweile auch einige Touristen anlockt, liegt Ghanas Hauptstadt Accra. Eine weitere Millionenstadt ist Kumasi, welche ca. 60km von Abofour in der Ashanti Region entfernt ist. Es ist die Hauptstadt der größten ghanaeschen Bevölkerungsgruppe, der Ashantis. 


Ghana ist ein Vielvölkerstaat, der mit ebenso vielen Sprachen wie auch Ethnien bereichert ist. Neben den 78 verschiedenen Sprachen wie Dangme oder Krobo, ist Englisch als Überbleibsel der Kolonialzeit durch England noch heute die Amtssprache. 

 


Um die 72% der Bevölkerung gehören dem Christentum an, aber auch der Islam und andere Religionen finden seine Plätze in der Kultur Ghanas. 


Die Lebenserwartung im Land liegt bei 62,4 Jahren. Sie ist damit die zweithöchste in Westafrika. Obwohl die Kindersterblichkeit mit 5,1% und die Säuglingssterblichkeit mit 3,6% noch sehr hoch ist verglichen zur westlichen Welt, und 50% der Bevölkerung unter 16 Jahre alt ist, konnten mit Investitionen des Staates die hygienischen Verhältnisse und die medizinische Versorgung Ghanas in den letzten Jahren verbessert werden. 

 

Die meisten Ghanaer leben in Großfamilien. Dies bietet einerseits gegenseitige finanzielle Unterstützung als auch Zusammenhalt. Andererseits muss so ein Familienangehöriger oft sein ganzes Gehalt teilen und auch Kinder müssen sich bereits früh an der Finanzierung der Familie beteiligen. 
So stellt der Schulbesuch eines Kindes die Familie gleich vor zweierlei Probleme: Zum Einen die hohen Schulgebühren, zum Anderen fehlt mit jedem Kind, das in die Schule geht, eine potenzielle Arbeitskraft für die Familie weg. So wird, trotz der bestehenden 9- jahrelangen Schulpflicht, manchen, oder sogar allen Kindern ein Schulbesuch verwehrt. 

 


Das Bruttosozialprodukt war 2016 mit 43,264 Mrd. Euro laut IMF auf Platz 86 weltweit. Rund 21% macht dabei die Landwirtschaft aus, denn mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist im Bereich der Landwirtschaft und Fischerei tätig, nicht selten im Sinne von Subsistenzwirtschaft, d.h. Selsbtversorgung. 

Ghanas Regierung ist es in den letzten Jahren gelungen das durchschnittliche Einkommen von ca 1 US- Dollar pro Tag im Jahr 2013 durch Investitionen in die Wirtschaftsentwicklung zu versechsfachen. 

Ghanas Kultur ist nicht zuletzt durch die verschiedenen Ethnien sehr vielseitig, bunt und aufregend. Neben dem traditionellen Essen, zeichnet sich Ghana auch durch sine traditionelle Musik und Kleidung aus. 

Typische ghanaesche Speisen sind z.B. Jollofreis oder das Nationalgericht Fufu, welches aus Maniok und Kochbananen zubereitet wird. Es wird mit einer Sauce oder Suppe serviert die klassischerweise scharf gewürzt wird. 

Auf den Straßen Ghanas findet man nur selten einfarbige Kleidung. Vielmehr tragen Ghanaer sehr bunte Kleider mit verschiedenen Mustern. Auch die Musik ist schwungvoll und lädt zum Mitsingen und -tanzen ein.


Das Dorf Abofour

Abofour ist eine Stadt in der Ashanti Region ungefähr 20 Auto- min. von Offinso, und 60 min von Kumasi entfernt. Die Einwohnerzahl beträgt 25.000 wovon mehr als die Hälfte zu den Ashanten gehören. 

Abofour hat eine eigene Polizeistation, eine Tankstelle, mehrere Kirchen, Läden, Stände und Schulen und ist damit ein Knotenpunkt für viele Dörfer um Abofour rum. Vor allem aber der Markt, der jeden Donnerstag stattfindet und einer der größten Märkte Ghanas ist, lädt jede Woche viele Bauern ein, ihre Ernte zu verkaufen.

 


Neben Obst und Gemüse findet man eigentlich alles was man braucht- Kleidung, Tiere, Schmuck, Elektronik und und und. Die Straßen in Abofour sind meist asphaltiert und damit gut zu befahren.

Kwapanin und Asuboi sind zwei Dörfer die man über eine Schotterstraße von Abofour aus erreicht. Für die 10km nach Kwapanin und die weiteren ca. 15km nach Asuboi braucht man allerdings mindestens eine Stunde mit dem Auto. Gerade in der Regenzeit ist die Schotterstraße manchmal kaum befahrbar. 

 


Ein Kind erzählte uns, dass es jeden Tag zu Fuß zur Schule geht, da Busse die Straße nicht überqueren können. Die Dörfer sind somit sehr abgeschottet. 
Beide Dörfer haben Schulen; in Asuboi errichtete der Staat vor ein paar Jahren einen Medical Center für eine Erstversorgung. Es gestaltet sich allerdings sehr schwierig Arbeitskräfte wie Lehrer, Hebammen oder Krankenschwestern für diese Posten zu finden. Es fehlt in Asuboi somit jede medizinische Versorgung und durch die erschwerte Anfahrt ist der Weg ins Heath Center in Abofour manchmal nicht zu schaffen.


Ein Programm des Staates verpflichtet einige Absolventen im Rahmen eines Sozialen Jahres die Lehrerstellen für ein Jahr zu besetzen. Auf Nachfrage erzählten uns Dorfbewohner und Lehrer, dass kaum jemand über dieses Jahr hinaus im Dorf bleibt. 

In Kwapanin gibt es kein Mobilfunknetz, der Strom fällt häufig aus, es leben hier fast ausschließlich Selbstversorger, da auch Einkaufsmöglichkeiten größtenteils fehlen.


Unsere Hebammen- und Krankenschwester- Stipendiate werden in Zukunft daher auch ein verpflichtendes Jahr im Medical Center in Asuboi absolvieren müssen um auch dort eine medizinische Versorgung gewährleisten zu können.